Kitzbühler Alpen
29. Juli bis 02. August 2020
Trotz Corona geht das Leben weiter und Elite Tours schaffte es wieder eine Radgruppe auf die Reise zu schicken. So waren alle glücklich, dass die mehrtägige Reise nach Kirchberg bei Kitzbühel , übrigens eine der wenigen Touren im Corona-Jahr, stattfinden konnte. Landschaftlich haben die Berge dieser Region einiges zu bieten, besonders wenn der Himmel wolkenloses und das Wetter kaiserliche Tage bescherten. 23 Radler gingen an den Start. Um 11 Uhr hatten wir schon den Ausgangsort Bad Reichenhall mit dem Bus erreicht. Über das „Kleine Deutsche Eck“, in Lofer machte man kurz Halt, ein pittoreskes Alpenstätdchen, an dem man zumeist auf der Durchreise per Auto achtlos vorbeifährt. Weiter ging die Fahrt über St. Johann nach Kitzbühel, wo sich die Reisenden die Hahnenkamm-Abfahrtsstrecke vom Gegenhang aus ansehen konnten. Manche schielten allerdings schon auf das steile Kitzbühler Horn, das ja auch auf dem Programm stand. Kurz danach war man auch schon in Kirchberg angekommen, wo das Hotel Kirchenwirt bezogen wurde. Spontan entschied sich auch die blaue Gruppe den recht anspruchsvollen Weg hinauf zum Hintersteiner See in Angriff zu nehmen. Gerhard umging mit seiner Gruppe geschickt die steilste Stufe bergan und beide Gruppen kamen beinahe gleichzeitig bei dem wunderschön gelegenen See an. Dort wurde Mittagsrast gehalten, einige badeten ihre Zehen im kühlenden Nass. Beim nächsten Halt, in Hopfgarten im Brixental fand man schattige Gärten um erfrischendes Eis zu naschen. Die Thermometersäule war inzwischen weit über die 30 Grad angestiegen und einige hatten ihre liebe Not mit der Hitze. Aber alle hielten den Anforderungen stand und erreichten wohlbehalten das Hotel in Kirchberg. Einige wenige waren dann am dritten Reisetag wirklich wild entschlossen, jene gefürchtete Bergstrecke zu bewältigen, die als eine der drei steilsten und forderndsten Radrouten im Alpenraum gilt - das Kitzbühler Horn. „Diese Steigung lässt einem keine Ruhe,“ hört man oft unter Fachleuten, und wirklich, man ist auf den gesamten 7 km bergauf für fast 90 Minuten und 870 Höhenmeter extrem gefordert. Kaum eine Stelle, wo sich die Straße nicht mächtig aufbäumt, kaum ein Flecken wo man den rasenden Pulsschlag ein wenig reduzieren kann. Kampf von der ersten bis zur letzten Sekunde. Fies von der Natur so vorbereitet: das steilste Stück befindet sich im letzten Fünftel der Weges und hat imposante 22 Prozent aufzuweisen. Herzog Jan (77 min) war am Kürzesten unterwegs, gefolgt von Anita (84 min). Aber an erster Stelle sollte hier Fritz genannt werden, der Älteste in der Gruppe, der mit 71 Lenzen noch das Alpenhaus in 1670m Höhe erreichte und am Abend mit der roten Rückennummer (derzeit noch virtuell) für die herausragendste kämpferische Leistung des Tages ausgezeichnet wurde. Die Etappe endete in Saalfelden am Steinerne Meer, die blaue Gruppe hatte an diesem Tag den schönen Pillersee angesteuert und traf beim Biathlonzentrum Hochfilzen mit der roten Gruppe zusammen. Gemeinsam bestritt man die letzten 20km bergab nach Saalfelden wo der Bus zum Rücktransport bereit stand. Liebe Tiroler! So einfach kann man es sich nicht machen: Ihr zeichnet einen Gehsteig schamhaft als Radweg aus, und glaubt im Ernst, das kann den Erfordernissen des Radverkehrs im Jahr 2020 entsprechen. Am letzten Reisetag stand noch der Pass Thurn auf dem Programm, 650 Hm gleich am Morgen, es hatte nach nächtlichen Gewittern abgekühlt und schon gegen 10 Uhr war man auf der Passhöhe angelangt. Alle genossen die Abfahrt nach Mittersill, am Tauernradweg führte der weitere Weg angenehm flach bis nach Zell am See. Nach einer kurzen Mittagsrast startete der Bus schon kurz vor 2 Uhr in Richtung Wien. Anmerkung zur Rückreise: so leise war es im Bus noch nie gewesen. Die Fahrt erlebten die meisten im Land der Träume. Eine fordernde aber wunderschöne Tour durch den Osten Tirols! Facts: |